Solidaritätswanderung - Wandern für den guten Zweck
Bewusste Naturerfahrung, Sensibilisierung für den Klimaschutz und Solidarität zeigen — das waren die drei Themen, die am Freitag, 24.September, im Fokus der Liebfrauenschule Coesfeld standen. Schülerinnen und Schüler machten sich gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern auf den Weg in die heimische Natur, um eine Solidaritätswanderung zu unternehmen. Bei den Wanderungen ging es nicht um Schnelligkeit, Tempo oder Strecke, sondern um eine bewusste Naturerfahrung und ein Gedenken an die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Anders als bei typischen Sponsorenläufen galt es nicht, eine bestimmte Anzahl von Runden zu laufen. Vielmehr machten sich die Klassen und auch die Kolleginnen und Kollegen im Vorfeld auf die Suche nach Sponsoren, die bereit waren, eine Spende als Startgeld zur Verfügung zu stellen. Das Geld, das durch die Unterstützung der Sponsoren eingenommen wird, geht zu gleichen Teilen an die Grundschule Bad Neuenahr und an die Kita St. Amandus in Kordel. Beide Einrichtungen sind bei der Hochwasserkatastrophe im Juli zerstört worden. „Auch noch Wochen später laufen in den Hochwassergebieten die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Der Schulunterricht und auch der Betrieb in Kindertagesstätten läuft oft in improvisierten Räumen ab. Für uns als Schulgemeinschaft ist es wichtig, Solidarität zu zeigen. Wir wollen die Flutopfer unterstützen und den Menschen Hoffnung geben“, betont Lehrerin Jennifer Kahn, die gemeinsam mit drei Kolleginnen nach den Sommerferien die Arbeitsgruppe „Hilfe für die Flutopfer“ an der Liebfrauenschule gegründet hat. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, mit Hilfe verschiedener Spendenaktionen konkrete Projekte vor Ort in den Flutgebieten zu unterstützen.
Da auch die Hochwasserkatastrophe ihre Ursachen unter anderem im immer stärker wahrnehmbaren Klimawandel hat, hat sich die Schule bewusst dazu entschlossen, die Solidaritätswanderung am Tag des globalen Klimastreiks zu unternehmen. Die Klassen wählten individuell Wanderrouten in der Umgebung aus. Sie waren unter anderem am Coesfelder Berg, in den Baumbergen, an der Berkel oder in der Westruper Heide unterwegs. Die Schülerinnen und Schüler sollten dabei die Natur bewusst wahrnehmen und erkennen, dass sie geschützt werden muss und ein Einsatz für den Klimaschutz wichtig ist. Neben einem Videoimpuls zu Beginn der Wanderung gab es Sinnesübungen und andere Programmpunkte. So hatten die Schülerinnen und Schüler auch die Aufgabe, Naturfotos anzufertigen, die später in der Schule ausgestellt werden. Mit Hilfe von Fundstücken aus der Natur entstand in jeder Gruppe am Ende der Wanderung ein Legebild. „Es war eine tolle Erfahrung, ich hätte nicht gedacht, dass Wandern so viel Spaß macht“, zog eine Schülerin ein positives Fazit. Für einen Schüler war eine Stille-Übung sehr beeindruckend: „Man ist zur Ruhe gekommen und konnte die Natur viel bewusster wahrnehmen.“ Eine andere Klasse konnte im Wildpark Dülmen Rehe und Hirsche ganz nah erleben.
Es war für alle ein ganz besonderer Tag. „Es war schön, dass wir den Tag auch gemeinsam als Klasse verbringen konnten“, betonte eine Schülerin. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten viele Aktivitäten im Klassenverbund im vergangenen Schuljahr nicht durchgeführt werden, umso größer war die Freude, dass - mit Hilfe entsprechender Corona-Schutzmaßnahmen – solch eine Aktion stattfinden konnte.

















