Kinaesthetics in der Liebfrauenschule Coesfeld

Für 45 angehende Heilerziehungspfleger:innen der Liebfrauenschule Coesfeld wurde in den letzten Wochen häufiger der reguläre Stundenplan ausgesetzt. Auf dem Stundenplan stand dann: Kinaesthetics. Als Berufskolleg des Bistums Münster mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales liegt es auf der Hand, dass Konzepte wie Kinaesthetics in den Unterricht des Faches ‚Gesundheit und Pflege‘ der angehenden Heilerziehungspfleger:innen aufgenommen werden. Die jetzigen Studierenden der Mittelstufen der Fachschule Heilerziehungspflege hatten in den letzten zwei Monaten allerdings das besondere Angebot, einen viertägigen Grundkurs in Kinaesthetics zu absolvieren. Hierfür konnte Petra Gövert, die beide Klassen im Fach ‚Gesundheit und Pflege‘ unterrichtet, vier externe Trainerinnen von Kinaesthetics Deutschland gewinnen. Die 45 Studierenden, die berufsbegleitend ausgebildet werden, wurden von den Trainerinnen Elisabeth Breutmann, Silke Fürniß, Annette Hörbelt und Daniela Storck in vier Kleingruppen an insgesamt vier Tagen in Sachen Kinaesthetics in den Räumlichkeiten der Liebfrauenschule geschult.
Was ist Kinaesthetics? Der Begriff Kinaesthetics bedeutet Bewegungswahrnehmung. Das Konzept selbst basiert auf einem erfahrungsbezogenen Lernkonzept. Dieses zielt darauf, die eigene Bewegung bewusst wahrzunehmen und als Ressource für die persönliche Gesundheit zu nutzen. Mit diesem Konzept lernen Pflegende ihre Sinneswahrnehmung und eigene Bewegungskompetenz zu schulen, um so alltägliche Handlungen in der Betreuungsarbeit situationsangepasst und mit dem betroffenen Menschen zusammen durchzuführen.
Für die Studierenden hieß dieses, zunächst an zwei Tagen erste Einblicke in das Konzept zu erhalten, welches auch die dazugehörigen Theorien beinhaltet. Dieses Wissen wurde parallel mit eigenen Erfahrungsübungen und auch Partnerübungen vertieft. Der zweite Block wurde mit wenigen Wochen Verzögerung durchgeführt. Diese Zwischenzeit hat es den Studierenden ermöglicht, das Erlernte in der Praxis anzuwenden und auszuprobieren. Hierbei sind natürlich auch Fragen aufgekommen, die am Tag 3 und 4 von den Trainerinnen aufgegriffen wurden. Da es in diesem Konzept die eine Lösung nicht gibt, haben die Trainerinnen dann mit den Studierenden individuelle Lösungsansätze entwickelt.
„Dass dieser Kurs für zwei Klassen angeboten werden konnte ist auch den Einrichtungen der Behindertenhilfe, in denen unsere Studierenden tätig sind, zu verdanken. Für fast alle Studierenden wurde knapp die Hälfte der Kosten durch ihre Arbeitgeber übernommen.“ hebt Petra Gövert hervor. „Auch, wenn die Einrichtungen von dieser Fortbildung profitieren, ist dieses keine Selbstverständlichkeit.“
Das erfolgreiche Absolvieren des Kurses wurde mit einem Zertifikat von Kinaesthetics Deutschland belohnt, welches die Studierenden gerne entgegengenommen haben.
Fotos: Markmann / Text: Gövert








