Bericht von unserem Albanien-Projekt

Br. Jeremias OFMCap • 20. November 2025

Liebe Spenderinnen und Spender, Freunde und Freundinnen unserer Arbeit hier in Fushë-Arrëz,
viel ist geschehen in diesem zurückliegenden Jahr, nicht nur hier in Fushë-Arrëz, sondern auch weltweit .Weltweit sind Menschen in Sorge um ihr Leben und um ihre Zukunft. Im Großen und im Kleinen gibt es vieles ,was uns Sorgen macht und beunruhigt. Und meist können wir als Einzelne nicht viel tun, sondern werden von der jeweiligen politischen Lage überrollt oder fühlen uns machtlos! Anders hier in Fushë-Arrëz und Umgebung .Auch hier gibt es immer noch vieles, was beunruhigt, das Leben schwer macht und wo die Menschen von der Politik des Landes alleingelassen werden – besonders im Gesundheitsbereich. Aber hier sind wir mit unserer Missionsstation mittendrin und können, Dank Ihrer/ Eurer Unterstützung im Kleinen viel helfen! Und so gibt es auch wieder so einiges aus der Ambulanz unserer Missionsstation und über unsere Arbeit hier zu berichten – trauriges, aber auch erfreuliches! In diesem Jahr habe ich mit auffällig vielen Patienten mit offenen Krebsgeschwüren zu tun. Daneben gibt es wie immer viele Druckgeschwüre (Dekubiti), welche oft in den Krankenhäusern durch fehlende Pflege entstehen und die ich dann „ausbaden“ darf. Dabei geht viel Material drauf, von dem ich oft zu wenig habe und deshalb leider auch immer wieder, so schwierig das ist, Patienten abweisen muß.

Viele junge Patienten mit neuro-muskulären Erkrankungen sowie einige junge Männer mit Querschnittslähmung nach (Arbeits-) Unfällen sind in diesem Jahr dazugekommen.
Für Paolo, einen 18-jährigen Jungen mit voranschreitender, zum Tode führender neuromuskulärer Erkrankung konnte ich einige Sponsoren für einen
rollstuhlgeeigneten Aufzug finden. Der Aufzug wird gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, gute 200 m Luftlinie von meinem Schreibtisch aus montiert.
Paolo wird so die ihm verbleibenden Jahre möglichst selbstbestimmt am Leben außerhalb seiner Wohnung teilhaben können. Ihn begleite ich in Gesundheitsfragen, aber besonders auch psychologisch, da es für einen Jungen in seinem Alter eine Herausforderung ist, mit dem Bewußtsein, in ein paar Jahren zu sterben, ein relativ normales Leben zu führen und sich psychisch nicht von der Krankheit zu sehr bestimmen zu lassen.

Ein anderer neuro-muskulärer „Fall“ ist Emra. Er ist 16 Jahre alt und hat eine sehr schwere Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) Die Ärzte sagen, er müsse dringend operiert werden, da er mittlerweile Probleme mit den Organen bekommt. Mittlerweile kann er immer schwieriger laufen und auch Atemprobleme setzen ein. Die OP kann in Albanien nicht gemacht werden. In der Türkei gäbe es eine Möglichkeit, aber die Familie ist so arm, dass sie die Kosten von 26.000,- € nicht aufbringen können. Und auch wir haben leider im Moment keinerlei Möglichkeiten. Wir wissen zur Zeit nicht, wie es weitergehen soll. Hier endet dann oft das Pflegerische und beginnt für mich die Seelsorge. In diesen Momenten bin ich dankbar, daß Leib- und Seelsorge Hand in Hand gehen und daß ich einen Glauben habe, der Hoffnung gibt und nicht verzweifeln läßt.


Kastriot Qehaja, dem Krankenpfleger in der abgelegenen Bergregion des Tropoja im Norden Albaniens, mit dem ich seit nun fast drei Jahren zusammenarbeite, konnten wir mit Hilfe eines Rotary-Clubs aus Münster einen Geländewagen zukommen lassen. So muß er nun nicht mehr unter großem Zeitaufwand seine Patienten zu Fuß aufsuchen, sondern kann häufigere Krankenbesuche machen und auch in weiter entlegenen Regionen die Patienten optimaler versorgen. Eine der ärmsten Familien in dieser Region des Tropoja, die ich kenne und die ich nun schon, zusammen mit Kastriot Qehaja, seit zwei Jahren als Krankenpfleger begleite, geht mir besonders nahe: Der Frau des Hauses geht es nun nach längerer Zeit gezielter therapeutischer Maßnahmen mit ihrer schweren Osteoporose wieder etwas besser. Wir dachten, daß der Mann nun nach zwei Jahren ohne Alkohol auf dem Weg der Besserung ist und sich so auch die Situation des 16-jährigen Sohnes verbessert. Die Freude wurde aber abrupt getrübt, als wir erfuhren, dass der Mann ein kleinzelliges Lungenkarzinom diagnostiziert bekam, das innerhalb der nächsten sechs Monate zum Tode führen wird.

Die Sorgen reißen nicht ab Aber es gibt auch schöne Momente in der Arbeit als Krankenpfleger, für die ich sehr dankbar bin.

Vielen Patienten können wir mit den Medikamentenspenden und mit den Materialien, die uns über Hilfsorganisationen erreichen oder die wir Dank der Spenden kaufen können, Linderung und Heilung ermöglichen.

Auch konnten wir viele Materialien weitergeben an die oft völlig unterversorgten Gesundheitszentren unserer Region. Auf dem Bild ist das Team der Krankenschwestern des Gesundheitszentrums von Bardhet zu sehen, welche Verbandmaterialien von uns bekommen haben. Eine große Freude hat mir ein guter Bekannter bereitet. Er hat uns letztes Jahr hier in Albanien besucht und ich habe ihm unsere Schwierigkeiten wegen der häufigen Stromausfälle bezüglich der medizinischen Geräte wie Sauerstoffgerät, Wechseldruckmatratze etc. erläutert. Aber auch das Problem mit den hohen Temperaturen und dem Medikamententransport im Sommer. Daraufhin haben wir die Idee entwickelt, mobile „Akkus“ zu bauen, die sowohl in die Häuser verbracht werden können, als auch einen „Akku“ für den Medikamentenkühlschrank in meinem Land Rover.

Ein sehr schönes Erlebnis sind immer die diözesanen Treffen mit den Menschen mit Behinderung und den Kranken. In diesem Jahr gab es albanienweit ein Treffen zum Jubiläumsjahr der katholischen Kirche, welches den Titel „Pilger der Hoffnung“ trägt.
In Rreshen trafen sich aus ganz Albanien ca. 800 Menschen mit Behinderung, begegneten einander bei Tanz und Musik und feierten zusammen die Heilige Messe. Erfreulich war, dass unsere Diözese Sapa am stärksten vertreten war.

Ich bin wirklich stolz darauf, dass  unser Bischof, Simon Kulli, persönlich so viel Wert darauf legt, dass wir mit den Menschen mit Behinderung, aber auch den armen unserer Diözese, den Familien und auch Jugendlichen so viele Aktivitäten haben. Eine kleine und wirklich arme Diözese, die super aufgestellt ist und die christliche Nächstenliebe tatkräftig versucht von Tag zu Tag umzusetzen! Unsere diözesane Caritas ist albanienweit am besten aufgestellt, auch was die Versorgung der Kranken mit Hilfsgütern angeht.

Die Caritas organisiert jedes Jahr im Sommer für die Menschen mit Behinderung drei  Ausflüge an den Strand von Rrjoll. Es ist immer eine große Freude, zu sehen, wieviel Spaß die Kranken, aber besonders auch die vielen jungen ehrenamtlichen Helfer:innen an diesen Tagen haben.


In diesem Jahr waren auch wieder zwei Praktikanten vom Berufskolleg Liebfrauenschule Coesfeld bei uns, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Für einen guten Monat waren Paul und Felix bei uns und haben einen Einblick in die Arbeit auf der Missionsstation, aber schwerpunktmäßig der Ambulanz
bekommen. Auch Lena, eine ehemalige Schülerin des Berufskollegs hat ihren Weg für einen Monat zu uns gefunden und mitgearbeitet.


Die Ambulanz der Missionsstation ist für den allgemeinen „Publikumsverkehr“, Medikamentenausgabe, Sprechstunde bei Dr. Nikolin Bardhoku, Ausgabe von Inkontinenzschutzmaterialien und Visite Behandlung bei mir bzw. durch mich, Dienstags von 09.00 – 11.30 Uhr geöffnet. An diesem Vormittag kommt es in Spitzenzeiten durchaus vor, dass zwischen 50 und 60 Patienten kommen. Große Hilfe leisten bei dieser Arbeit Zef Cara, ein
ehrenamtlich mitarbeitender Krankenpfleger aus Fushë-Arrëz und Sr. Tereza Ferra, eine Stigmatine, die jeden Montag zu uns kommt und bis Mittwoch bleibt, um zu helfen.


Mehr zu unserer Tätigkeit wie immer auf der Homepage www.ambulanz-albanien.org


Ihnen allen sage ich ein herzliches Vergelt´s Gott für die großartige Unterstützung!


Br. Jeremias OFMCap

von Jennifer Kahn 20. November 2025
Zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November 2025 gab es in der Liebfrauenschule Coesfeld in diesem Jahr eine besondere Aktion: Auf der ersten Etage wurde eine kleine Ausstellung aufgebaut, die das Thema Kinderrechte sichtbar machte. Frau Kahn und Frau Fischer haben im Vorfeld Materialien ausgewählt, die sowohl informieren als auch zum Dialog einladen. Die Ausstellung zeigt unter anderem Poster, Bilderbücher und Kamishibai-Geschichten, Materialien zum Einsatz in der Kita, Schule und Jugendbildung. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten die Zeit in den Pausen, um in den Materialien zu stöbern. Ziel der Präsentation ist es, das Bewusstsein für die Rechte von Kindern zu schärfen und die Schulgemeinschaft daran zu erinnern, wie wichtig Respekt, Schutz und Beteiligung für junge Menschen sind. Die Ausstellung ist für alle Interessierten bis Montag aufgebaut. Der Internationale Tag der Kinderrechte steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jedes Kind zählt“. Der Tag findet immer am 20. November statt, als Erinnerung an den Tag, an dem vor über 35 Jahren am 20. November 1989 die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde. Weltweit treten Kinder und Jugendliche an diesem Tag zusammen mit UNICEF für die Rechte und Anliegen von Kindern und Jugendlichen ein. Denn obwohl sich fast alle Staaten dazu verpflichtet haben, die Rechte von Kindern umzusetzen, ist die Realität für Millionen Mädchen und Jungen auf der Welt oft eine ganz andere.
von Stadt Coesfeld 19. November 2025
von Jennifer Kahn 19. November 2025
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von Frank Rütter 17. November 2025
von Jennifer Kahn 16. November 2025
Die Liebfrauenschule Coesfeld war auch in diesem Jahr mit einem Stand auf der Berufsorientierungsmesse CoeMBO in Coesfeld vertreten. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Eltern und weitere Interessierte nutzten am Samstag, 15.11.2025 die Gelegenheit, sich umfassend über das vielfältige Bildungsangebot der Schule zu informieren. Lehrerinnen und Lehrer der Liebfrauenschule standen den Besucherinnen und Besuchern für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung und boten die Möglichkeit, die Liebfrauenschule als Lernort kennenzulernen. Dabei ging es nicht nur um die verschiedenen Bildungsgänge, sondern auch um die möglichen Bildungsabschlüsse und den pädagogischen Ansatz der Schule. Viele nutzten die Chance, Fragen zu stellen und sich über Voraussetzungen, Inhalte und Möglichkeiten der einzelnen Bildungsgänge beraten zu lassen. Die Messe zur Bildungs- und Berufsorientierung fand bereits zum 13. Mal im Schulzentrum und in der Bürgerhalle in Coesfeld statt.
von Gunnar Emmerich 13. November 2025
von Isabel Markmann 9. November 2025
Am Sonntag, 09. November 2025 fand um 11:15 Uhr in der Aula der Liebfrauenschule Coesfeld eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Reichspogromnacht am 9. November statt. Auch die jüdischen Coesfelderinnen und Coesfelder wurden an diesem Tag zum Opfer nationalsozialistischer Übergriffe. Einige von ihnen wurden schwer misshandelt, ihre Wohnungen und auch die Synagoge wurden verwüstet. Die Stadt Coesfeld, die Liebfrauenschule und die christlichen Gemeinden hatten zu dieser Gedenkveranstaltung herzlich eingeladen. Unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der Liebfrauenschule wurde in diesem Jahr besonders auf die verbindende Kraft der Kulturen und Religionen geblickt werden. Ein gelungener interreligiöser und interkultureller Dialog ist elementar, um Stereotype und Vorurteile abzubauen und gegenseitigen Respekt und Toleranz zu fördern. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurden im Schlosspark die Bodenintarsie des „Engel der Kulturen“ sowie die Gedenkstele für die deportierten jüdischen Coesfelderinnen und Coesfelder besucht.
von A. Rasch und A. Hinken 7. November 2025
Vom 3. bis 7. November 2025 begaben sich unsere BFC12 und FOS12 auf eine unvergessliche Reise in die goldene Stadt Prag. Was folgte, war eine tolle Mischung aus körperlicher Aktivität, Kultur und Geschichte. Begleitet wurden die Klassen von den jeweiligen Klassenlehrer:innen, Frau Rasch (BFC 12) und Herrn Hinken (FOS 12), sowie Frau Mesken-Möllers als zusätzliche Begleitperson. Ein abwechselungsreiches Programm erwartete die Reisegruppe auf ihrer Studienfahrt. Die Fahrt begann am Montag in Coesfeld mit guter Laune, Musik und einem Bus voller Vorfreude. Nach der Ankunft in Prag bezogen wir unsere Zimmer und erkundeten die Umgebung.
von G. Döker und M. Muschner 7. November 2025
Wie lebt es sich als Kind in einer Familie, die zersetzt ist von Sucht, in der Drogen oder Alkohol den Alltag bestimmen? #machtlos liefert Einblicke in die Lebenswelt von Kindern in suchtbelasteten Familien. Einblicke, die nicht kaltlassen, sondern bewegen. Normalerweise tourt das Stück durch diverse Klassenzimmer der 6. Jahrgangsstufe - ein extrem direktes und intensives Theatererlebnis in dem vertrauten Sozialverband der jeweiligen Schulklasse. Diesmal waren die Zuschauer:innen die angehenden Erzieher:innen der Liebfrauenschule Coesfeld. Am 06. und 07.11. gab es durch die „GrOßeFreiheit e.V.“ sechs Aufführungen des Klassenzimmer-Theaterstückes #machtlos in der Liebfrauenschule Coesfeld. Durch die Finanzierung des Rotary-Clubs Coesfeld Baumberge konnte das Thema ‚Kinder aus suchtbelasteten Familien‘ in die Ausbildung der angehenden Erzieher:innen der Schule Eingang gewinnen. Durch die Schauspielerin Stephanie Schäfer und den 1. Vorsitzenden des Vereins Günter Döker wurde die Thematik den Studierenden nähergebracht. #machtlos ist kein klassisches Drogen-Präventionstheater, sondern richtet seinen Fokus auf Resilienz, es möchte die Kinder stark machen. Das Stück, das von dem Theaterpädagogen Stefan Ey konzipiert wurde, wurde nun erstmalig den Studierenden der Fachschule für Sozialpädagogik der Liebfrauenschule Coesfeld vorgetragen. Im Anschluss gab es ein Nachgespräch, bei dem alle offenen Fragen besprochen wurden. Die Studierenden reflektierten das Stück, als extrem sinnvoll für ihre weitere Ausbildung und ihre berufliche Arbeit mit Kindern. Das Stück kam so gut an, dass es auch in den kommenden Jahren ein fester Bestandteil der Ausbildung werden soll.
von R. Meis-Kunze 4. November 2025
Ca. 100 Schüler:innen und Studierende der Liebfrauenschule Coesfeld hatten am Montag, 03.11.25 über die Jugendförderung der Stadt Coesfeld die Möglichkeit, die Aufführung des Theaterstücks "ÜberdasLeben oder meine Geburtstage mit dem Führer" von Beate Albrecht in der Freiherr-vom-Stein-Realschule zu besuchen. Das Theaterstück thematisiert den Alltagswiderstand und den Gräuel der NS-Zeit. Das Stück taucht ein in diese bewegende Zeit, erzählt von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und verdeutlichet, dass es nötig ist, jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten. Ein bewegendes Theaterstück, dass gerade durch seine minimalistische Präsentation einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
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