Adventsgottesdienst 2021

Schüler*innen der BFC und der AHE 11 hatten in diesem Jahr im Adventsgottesdienst einen Film „den Anfang der Weihnachtsgeschichte“ aus dem Lukasevangelium, „die Herbergssuche“, nachgestellt und eine Deutung aus heutiger Sicht vorgenommen.
Maria und Josef auf Herbergssuche. Unfreiwillig macht sich eine Hochschwangere mit ihrem Verlobten auf den Weg in dessen Vaterstadt. Nicht mit dem ICE, sondern zu Fuß und mit dem Esel. Aufgrund der politischen Situation – wegen der Volkszählung – waren die beiden gezwungen loszugehen. Quirinius, der Statthalter, war eine Symbolfigur für die Macht des Kaisers. Diese Macht reichte bis in den hintersten Winkel des Römischen Reiches. Bis in die letzte Provinz, nach Israel/Palästina übte Quirinius für den Kaiser Gewalt aus, bei der Volkszählung ebenso wie beim Eintreiben der Steuern.
Maria und Josef gehen los, ohne ein Dach über dem Kopf und mit leichtem Gepäck. In dieser hochsensiblen Phase erlebt das junge Paar Ablehnung, bekommt zu spüren, dass Türen verschlossen bleiben.
„...weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ In Maria und Josef sehen wir zwei Menschen, die zusammenhalten, die ihren Weg miteinander teilen. Zwei Menschen, die sich in ungeschützter Lage Schutz geben.
Josef, der Stille, der Zweifelnde, aber auch der Mutige, der sich auf das unbegreifliche Geschehen einlässt. Josef war ein Mann ohne Worte. Wohl war er ansprechbar, ein Mann für das Wort.
Maria nimmt die Worte des Engels an, obwohl sie sie nicht versteht. Sie gibt sich dem hin und wird deshalb nicht zum Werkzeug, sondern zur Brücke, denn sie nimmt Gott in diesem Augenblick an und gibt sich voll Vertrauen in diese fremde Situation hinein.
Die Weihnachtsgeschichte – eine Liebesgeschichte, aber auch eine Mutmachgeschichte! Sie zeigt, dass in unserem Leben nicht alles glatt läuft. Sie zeigt, wie das Leben wirklich ist, mit seinen Höhen und Tiefen. Verbindung, Beziehung und Verlässlichkeit, Dasein –das ist es, wonach wir suchen und was wir selber gerne verkörpern möchten. Liebe meint mehr als das warme Gefühl, mehr als ein klopfendes Herz. Liebe zeigt sich und besteht im handfesten Tun, das den Anderen ins Recht setzt und eine Beziehung auf Augenhöhe ermöglicht.
Maria und Josef waren mutige Menschen. Sie haben sich aufgerafft. Sie haben gesagt: „Wir lassen uns das Leben nicht kaputt machen. Wir schaffen das.“ Zwei Menschen, die auf bewundernswerte Weise Gott vertrauen – und dem Herberge schenken, der oft erfolglos an die Türen der Menschen klopft.
Alle Beteiligten waren froh, dass trotz der Corona-Maßnahmen die Tradition der Adventsgottesdienste an der Liebfrauenschule fortgeführt werden konnte.




















